Von Trinkbechern, Träumen und Tomaten
Wie können wir noch verantwortungsvoller und umweltbewusster handeln? Eine Frage, die uns unablässig beschäftigt. Unsere aktuellste Antwort: Indem wir mehr als 260.000 Plastikbecher pro Jahr einsparen. Saunameister Roland Müller erzählt, wie es dazu kam.
Roland, warum braucht’s überhaupt Becher in der Sauna?
Roland: Bei einigen Aufgüssen reichen wir während oder nach der Zeremonie Getränke, die erfrischen, das Aufguss-Erlebnis intensivieren oder einen Teil des Flüssigkeitsverlustes ausgleichen. So gibts zum Beispiel beim „Bierbrauer-Aufguss” eine regionale Bierspezialität oder beim „Salz-Aufguss” Tee.
Und da kommt so viel zusammen?
Roland: Ich weiß, das glaubt man gar nicht. Aber alles in allem sind das mehr als 260.000 Getränke pro Jahr, die wir da alleine während der Aufgüsse ausschenken – und eben auch mehr als 260.000 Trinkbecher, die im Müll landen.
Wären da Glas oder Tasse nicht generell „nachhaltiger”?
Roland: Grundsätzlich schon, klar. Aber hier im Sauna- bzw. Nassbereich wär’ die Verletzungsgefahr viel zu groß. Deswegen waren PE- oder PP-Becher – also umgangssprachlich „Plastikbecher” – oder mit Kunststoff beschichtete Pappbecher bis dato fast unumgänglich.
Wie gelang Euch trotzdem die Umstellung auf einen „grünen Becher”?
Roland: Puh, das war echt nicht ohne. Wir suchten schon lange nach einer umweltgerechteren Alternative, das „Plastikproblem” gibts ja nicht erst seit gestern. Immer wieder haben wir neue, vermeintlich innovative Becher ausprobiert. Aber entweder waren sie nicht vollständig kompostierbar, rochen unangenehm oder wurden zu schnell „matschig” in der Hand.
Aber eines Tages hattet Ihr die Lösung …
Roland: Das dachten wir zumindest! Ein ökologisch einwandfreier Becher aus Maisstärke war unser Favorit. Bis wir feststellten, dass der den Temperaturen in der Sauna nicht gewachsen war, er zog sich zusammen. Also fingen wir noch mal von vorne an mit unserer Suche.
Um dann den jetzigen „Traumbecher” zu finden?
Roland: Sozusagen, ja. Unser „Traum” ist sogar PEFC-zertifiziert! Sprich, das Rohmaterial des Bechers stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und die Innenbeschichtung ist aus Maisstärke. Somit ist er vollständig biologisch abbaubar.
Die benutzten Becher gelangen jetzt also wieder in einen natürlichen Kreislauf!
Roland: Genau. Wobei wir unseren Saunagästen sogar noch eine bessere Idee ans Herz legen: Den Becher mit nach Hause zu nehmen, er lässt sich nämlich hervorragend „zweckentfremden”. Füllt man ihn mit Erde, lassen sich darin wunderbar Sämlinge ziehen oder pikieren. Da der Becher voll kompostierbar ist, muss er nicht entfernt werden, bevor man die Pflanze später in den Gartenboden einsetzt. Er „verschmilzt” quasi einfach damit.
Lächelnd schiebt Roland Müller noch hinterher: Außerdem ist es ja auch ein echt schöner Gedanke: Mit dem Saunaerlebnis wächst nicht nur das Wohlbefinden … sondern später auch noch eine Blume oder Tomate, die daran erinnert. Schon klasse, oder?
Das finden wir auch!
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